Lebensdaten von Johannes Wüsten

1896
Geboren am 4. Oktober 1896 in Heidelberg als Sohn von Ewald Wüsten (1867 - 1926), Prediger einer freikirchlichen Gemeinde und seiner Ehefrau Frieda, geb. Weingärtner (1876 - 1936). Geschwister: Ewald (1898), Elisabeth (1900), Friedrich (1903), Theodor (1906) und Ernst (1909 - 1965)

1897
Umzug der Familie nach Görlitz

1912
Unfreiwilliger Abgang vom Gymnasium wegen Beteiligung an einem Revolverschießen

1912-14
Tischlerlehre in Dresden, Abbruch aus gesundheitlichen Gründen

1914-16
Malschüler bei Otto Modersohn in Worpswede

1916-18
Einberufung zur Armee, zweimal verwundet

1919
Nach Kriegsende Übersiedlung nach Hamburg, dort Mitbegründer der 'Hamburgischen Sezession', Arbeit an Gemälden, Pastellen, Holzschnitten, Ausstellungen in Hamburg, erste literarische Arbeiten

1921
Erste Ehe mit Elisabeth Edel (Tochter Eva-Maria wird 1922 geboren)

1922
Rückkehr nach Görlitz

1923
Gründung einer Werkstatt für Keramik und Fayence

1924
Teilnahme an der 'Ausstellung schlesischer und oberlausitzischer Künstler' in Görlitz

1925
Vorsitzender der 'Görlitzer Künstlerschaft'

1926
Aufgabe der Keramikmanufaktur, Gründung der 'Görlitzer Malschule'; Beginn der publizistischen Tätigkeit; zweite Ehe mit Dorothea Koeppen

1927
Studienreise nach Dalmatien; Beschäftigung mit dem Kupferstich, erste Blätter entstehen; Ausstellungsbeteiligung in Görlitz, Bautzen, Dresden, Berlin. Tokio

1928
Arbeit an weiteren Kupferstichen

1929
Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen, u.a. Ulm, Heidelberg, Karlsruhe und Buenos Aires

1930
kunsthistorische Artikel 'Wertvoller Görlitzer Kunstbesitz'; Veröffentlichung der Erzählung 'Trotz Kayser'

1931
Teilnahme an weiteren Ausstellungen in Deutschland und den USA

1932
Das Kupferstich-Werk umfasst 90 Blätter

1933/34
Als Reaktion auf die Machtergreifung der Nazis entstehen die Kupferstiche 'Lenin' und 'Schwejk'; Johannes Wüsten beteiligt sich in Görlitz am Widerstandskampf gegen die Nazis und muss nach Prag emigrieren; Mitarbeit an antifaschistischen Zeitschriften

1935
publizistische und literarische Tätigkeit in Prag

1936
Aufführung des Stücks 'Bessie Bosch' am Prager 'Theater der Zeit'

1937
Arbeit am literarischen Hauptwerk, dem Roman 'Rübezahl'

1939
Veröffentlichung der ersten 'Malernovellen'; nach dem Einmarsch der Wehrmacht Emigration nach Paris; dort Internierung und Überführung in der Internierungslager Marolles-par-Fossé

1940
Flucht aus dem Internierungslager, der Versuch, nach Großbritannien zu gelangen, scheitert; Rückkehr ins besetzte Paris, illegaler Aufenthalt bis Anfang 1941

1941
Schwer erkrankt sieht sich Johannes Wüsten gezwungen, ein deutsches Militärlazarett aufzusuchen; Übergabe an die Gestapo, Überführung ins Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit

1942
Gerichtsverhandlung und Verurteilung zu 15 Jahren Zuchthaus, in Moabit und im Zuchthaus Brandenburg-Görden entstehen die letzten Zeichnungen

1943
Am 26. April stirbt Johannes Wüsten an offener Tuberkulose.