Presse

Sächsische Zeitung, 9./10. Februar 2002

Kaisertrutz kann die Görlitzer Kunst ertragen

Kulturamt: Neue Gemäldegalerie startet wie geplant

Von Frank Seibel

Die neue Gemäldegalerie im Kaisertrutz ist gesichert. Wie Kulturamtsleiter Stefan Waldau gestern auf Anfrage mitteilte, gibt es keine grundsätzlichen Bedenken mehr wegen des schlechten Bauzustands.

Nach einer Begehung mit Bauaufsicht und Feuerwehr vor einigen Tagen blieb als einzige grundsätzliche Auflage die Forderung, dass ein zweiter Fluchtweg eingerichtet wird. Dies soll eine Treppe sein, die von der obersten Etage des Kaisertrutzes bis ins Erdgeschoss reicht. Dass die Statik möglicherweise für einen Museumsbetrieb nicht mehr ausreicht habe keine Rolle mehr gespielt, sagte Waldau. Sicherheitshalber sollen aber die Besuchersträme so dosiert werden, dass nicht zu viele Menschen auf einmal die Galerie besuchen.p/> Inhaltliche Abstriche müssten die Städtischen Sammlungen bei der neu gestalteten Gemäldegalerie aller Voraussicht nach nicht machen, betonte Waldau. Ab Mai werden deutlich mehr Bilder aus dem Bestand der städtischen Sammlungen ausgestellt als bislang. Vor allem aus dem 19. Jahrhundert besitzt das Museum Gemälde, die bislang mangels Platz im Fundus lagerten und nun restauriert werden.p/> Doch nicht nur mehr Bilder, auch mehr Licht soll den Kunstfreunden beschert werden. An die Stelle der Neonröhren treten zeitgemäße Ausstellungs-Leuchten. Davon soll auch der wohl bekannteste Görlitzer Künstler profitieren, Johannes Wüsten (1896 - 1943). Der Maler und Grafiker soll in der neuen Galerie gewürdigt werden - ganzheitlich, wie Stefan Waldau betont.
Das heißt nicht nur der Widerstandskämpfer, sondern der Mensch und Künstler als solcher soll vorgestellt werden.

Doch vor der Kunst steht in den kommenden Wochen das Handwerk. Damit die Galerie rechtzeitig fertig wird. (SZ/fs)